#HAP2020 – Hackathon für Altern und Pflege. Für ein Silbernes Zeitalter.

Unter diesem Motto fand die Erstauflage dieses Formats als hybrides Modell in Leipzig statt. Binnen 24 Stunden wurden in spontan gebildeten Teams innovative Lösungsansätze für vier Fragestellungen aus dem Gesundheitswesen entwickelt.

Der HAP war eine Initiative des Impact Hub Leipzigs sowie dem ZING! und stand unter der Schirmherrschaft der Bundespflegekammer. Hinzu kommen noch einige Partner, die den Hackathon tatkräftig mit Workshops unterstützt haben. Da der HAP als hybrides Modell stattfand, war ein Großteil der Kommunikation über Slack, YouTube sowie Zoom.

Nach meiner Ankunft am Freitagmittag wurden wir herzlich begrüßt und haben uns alle bei köstlicher Essensauswahl kennengelernt. Um 13 Uhr hat der HAP2020 offiziell gestartet. Nach einer kurzen Einführung sowie einer Vorstellung der Partner ging es dann auch schon in das „Team-Building„ sowie in die Bearbeitung der Challenges. Jede Challenge war mit einer Fragestellung verknüpft und wir konnten uns ganz nach eigenen Interessen einteilen. Die Teams wurden von den jeweiligen Initiatoren unterstützt, welche uns bei Fragen zur Seite standen.

Das Ziel: eine innovative und praxisnahe Lösung zu erarbeiten.

Fotograf: Frank Lochau

Der zweite Tag startete mit einem ausreichenden Frühstück und die letzten Stunden nutzen alle noch, um an den Feinheiten der Konzepte zu arbeiten. Um 12 Uhr startete das Abschlussevent, welches live übertragen wurde. Hier hatte jede Gruppe fünf Minuten Zeit seine Ergebnisse in kreativer Weise vorzustellen. Nach den knackigen Präsentationen folgte ein Jury-Voting sowie die Preisverleihung. Danach hatten wir uns noch ausgiebig Zeit genommen um uns untereinander auszutauschen und die letzten 24h sacken zu lassen – der HAP2020 endete mit einem gemeinsamen Mittagessen.

Die Challenges

Challenge 1 – Silver Surfer-Stammtisch für Leipzsch

Wie können digitale Angebote aber auch digitale Gesundheits-kompetenzen Senioren erreichen? Die Silver-Surfer wurden von Dagmar Hirche sowie der BKK VBU unterstützt. Das Team wurde in zwei Gruppen geteilt und die beiden haben großartige Ansätze entwickelt: Der „digitale Pate“ – Eine Plattform, um Generationen miteinander zu verbinden und voneinander zu lernen sowie eine Kampagne, um den Wissensaustausch innerhalb der Generationen zu fördern.

Challenge 2 – Digitale Vermittlungsplattform für Pflegepersonal

Der Mangel an Pflegekräften sowie der demografischen Wandel hat match.care angespornt eine Plattform entwickeln zu wollen, die den Transfer von ausgebildeten chinesischen Fachpersonal nach Deutschland einfach und optimal gestaltet sowie chinesische und deutschen Gesundheitseinrichtungen verbindet. Die Gruppe entwickelte eine Plattform, welche nach bestimmen Kriterien ein perfektes „Match“ für Arbeitgeber sowie Fachkräfte lieferte.

Challenge 3 – Innovations-Ampel für Pflegeeinrichtungen

Fachkräftemangel – Pflegenotstand – Frustration
Bisher gibt es in stationären Ein-richtungen kein mehrperspektivisches Bewertungsinstrument, welches die Zufriedenheit von Mitarbeitern als auch der von Pflegebedürftigen abbildet.

Ich nahm mit meinen vier Mitstreiter-innen an dieser Challenge teil welche von martin.care initiiert wurde. Wir entwickelten ein Bewertungssystem welche das Wohlbefinden der einzelnen Zielgruppen anonym abfragt. Die Echtzeit Auswertung soll der Führungskraft als Instrument vorliegen, anhand dessen Sie gezielte Maßnahmen ableiten kann.

Challenge 4 – Potentiale eines NAO-Roboters für die Pflege

NAO steht hier für = Nesthäkchen – Alleskönner – Oberst. Der Einsatz von Robotern in Pflegeeinrichtungen ist gerade am Anfang seiner Revolution doch kann schon so manche Bedürfnisse abdecken. Was ist noch alles möglich? Das hat die Gruppe die in unter der Obhut der „TDG – Translationsregion für digitalisierte Gesundheitsversorgung“ stand, gezeigt!

Sie haben den Roboter in dem Szenario einer Senioren-WG vorgestellt, welcher kontinuierlich dazu lernt und sich ergänzend Schritt für Schritt in die WG integriert.

Fotograf: Frank Lochau

Persönliches Resümee

Ich habe in diesen knackigen zwei Tagen ein breites Spektrum an Erfahrungen sowie neuen Impulsen mitgenommen und durfte eine völlig neue Sichtweise darüber erhalten, was die Digitalisierung für unsere ältere Gesellschaft überhaupt bedeutet.  Mich hat der Vortrag von Frau Dagmar Hirche vom Wege aus der Einsamkeit e.V. sehr inspiriert. Sie hat einem durch einfache und verständliche Alltagsproblemen aufgezeigt, mit was sie und Ihre Mitglieder bei all den innovativen digitalen Helfern, zu kämpfen haben. Ich habe einen Schlag toller und hochmotivierter Menschen kennengelernt, die allesamt für das Thema der digitalen Gesundheitswelt brennen – „Networking“ kam hier definitiv nicht zu kurz! Auch die umfangreiche Essensauswahl war beeindruckend – ein großer Dank an das Catering und Barpersonal!

Ich hatte Bedenken, dass ich ohne tiefergehende IT-Kenntnisse bei einem Hackathon aufgeschmissen bin, doch dem war überhaupt nicht so.

Die Teamarbeit im hybriden Modell hat sich als äußert kräftezehrend herausgestellt. Drei unserer Mitstreiterinnen haben nicht vor Ort in Leipzig teilgenommen, sondern waren innerhalb von Zoom bei uns hinzugeschaltet. Wir hatten einige Anfangsschwierigkeiten, welche sicherlich zum größten Teil der Technik zu Schulden kam. Unsere „Gruppenfindungsphase“ (die meiner Meinung nach, die wichtigste Phase darstellt) haben wir damit verbracht, die Lautstärke anzupassen, Bluetooth-Boxen sowie Mikrophone zu suchen, Zoom neu zu starten und immer wieder zu fragen „Kannst du mich jetzt hören?“ – Es war sehr schwierig und nervenaufreibend!

Doch in Zeiten der Digitalisierung war der Hackathon als hybrides Modell ein sehr gut organisiertes Event und hat es uns allen in Zeiten von Covid-19 ermöglicht, miteinander zu arbeiten und ein Teil dieser großartigen Veranstaltung zu sein!

Ich kann nur sagen: Der HAP2020 war eine herausfordernde und tolle Erfahrung und ich werde nächstes Jahr wieder dabei sein! Für alle die noch Interesse haben sich intensiver mit den Themen des HAP2020 auseinander zu setzen, können noch ein wenig auf dessen Website herumstöbern:

Worterklärungen:

  • Pitch = Kurze knackige Präsentation
  • Hybride Veranstaltung = Eine Mischung aus virtuellem und Live-Event

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Greta Menke

Ich bin 24 Jahre alt und komme gebürtig aus dem Süden Deutschlands, vor knapp drei Jahren hat es mich in die schöne nordische Stadt Hamburg verschlagen. Ich habe eine Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin absolviert und bin noch immer im intensivmedizinischem Bereich tätig. Durch meine Arbeit als Krankenpflegerin wurde mein Interesse für die komplexen Strukturen des Gesundheitswesens geweckt. Seit zwei Jahren studiere ich Gesundheitsökonomie an der Apollon Hochschule. Neben meinem Studium beschäftige ich mich gerne mit brisanten Themen der Versorgungsforschung sowie der Gesundheitspolitik.

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