Klinikum zeigt: So reagiert man auf Bullsh*t im Netz
Quelle: pixabay / JacquesBarrette
Drei Personen stehen Schulter an Schulter in einer Reihe. Erst springen die beiden außenstehenden Personen in die Luft. Sie landen wieder auf ihren Füßen. Nun springt die Person in der Mitte hoch. Noch während sie sich in der Luft befindet, fegen ihr die beiden anderen Personen die Beine weg. Die Person stürzt und prallt auf den Boden.
Was hier beschrieben wird, kursiert im Internet – vor allem auf dem Videoportal TikTok – unter der Bezeichnung Skullbreaker-Challenge. TikTok reagierte mittlerweile mit der Löschung der Videos und warnt vor Nachahmung.
Mehrere Videos zeigen, wie Personen auf dem Hinterkopf aufschlagen. In einem Fall bleibt ein junger Mann bewusstlos liegen. Medien berichten, dass infolge dieser “Mutprobe” bereits mehrere Verletzte mit Gehirnerschütterungen in Kliniken eingeliefert wurden – auch in Deutschland.
Leipziger Klinik klärt auf – direkt auf TikTok
Wie professionelle Akteure aus dem Gesundheitswesen präzise gegen gefährlichen Unsinn in den sozialen Medien reagieren können, macht das Helios-Park-Klinikum Leipzig am Beispiel Skullbreaker-Challenge eindrucksvoll vor:
Der Oberarzt Georg Salloum meldete sich auf der Plattform TikTok zu Wort. Mit einer klaren Nachricht an die Zielgruppe: Die vermeintliche Challenge kann schwerwiegende Schäden verursachen für Steiß, Wirbelsäule und Genick. Hier gehts zum Video.
“Die Challenge kann dazu führen, dass man schwerwiegende Folgen davon trägt oder im schlimmsten Fall tödlich verletzt wird.”
Der Neurochirurg aus Leipzig macht vor, wie es richtig geht: Genau dort reagieren, wo die Zielgruppe anzutreffen ist. Doch das war noch nicht alles. Das Leipziger Klinikum verbreitete gleich noch eine Pressemitteilung, um auf das Kurzvideo aufmerksam zu machen. Damit verbreitete sich die Nachricht des Mediziners auch dort, wo sich bevorzugt Eltern, Großeltern und Lehrer tummeln: in der überregionalen und regionalen Presse.
Ein schönes Beispiel für Aufklärung in der digitalen Realität von Kindern und Jugendlichen! Daumen hoch!
Kleine Anmerkung: Medien sprechen von einer “Mutprobe”. Ich halte die Bezeichnung “Mutprobe” an dieser Stelle für nicht angebracht. Derjenige, dem die Beine wegtreten werden, muss nämlich nicht wissen, woran er gerade – vielleicht unfreiwillig – teilnimmt.